Moba-Weber

Eines ist klar, der Verkauf einer Sammlung, egal wie groß, ist in den meisten Fällen eine emotionale Sache. Entweder der Sammler selber kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr seinem Hobby nachgehen, oder die Erben stehen vor der großen Aufgabe die Sammlung aufzulösen oder eine Modellbahnanlage zu verkaufen.

In einer Sammlung steckt oft viel Geld. In vielen Fällen ist zusätzlich eine Modellbahnanlage im Spiel, die oft über Jahrzehnte in mühevoller Kleinarbeit und Tüftelei gebaut wurde. Kann man sich von den Fahrzeugen noch vergleichsweise emotionslos trennen, ist das bei einer Modellbahnanlage oftmals deutlich schwerer.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle mit ein paar ehrlich gemeinten Tipps helfen. 

• Lassen Sie sich, wenn möglich Zeit, überstürzen Sie nichts. Sie müssen mental bereit sein, sich von den Sachen zu trennen! Die Erfahrung hat gezeigt, dass die endgültige Entscheidung zum Verkauf über einen längeren Zeitraum reifen muss. Lassen Sie sich nicht von einem Schnäppchenjäger drängen!
• Der Einzelverkauf ist sicher deutlich ertragsreicher als der Verkauf der gesamten Sammlung an einen Händler. Bedenken Sie aber, dass der Einzelverkauf einen enormen Zeitaufwand bedeutet. Die Sachen müssen geprüft, fotografiert, eingestellt und nach dem Verkauf verschickt werden. Wenn Sie nur sehr begrenzte Ahnung von der Modellbahn haben, werden Sie unter Umständen schnell Probleme mit Ihren Käufern bekommen und sich negative Bewertungen einfangen. Sie werden auch feststellen, dass es einzelne Artikel gibt, die praktisch unverkäuflich sind. Sie müssen damit rechnen, dass Sie auf solchen Dingen hängen bleiben.
• Spätestens wenn die Zeit eine Rolle spielt, bleibt nur der Verkauf an einen Händler.
• Leider sind einige "schwarze Schafe" am Markt unterwegs. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl wenn es um den Verkauf geht. Fragen Sie doch mal nach, ob der jeweilige Händler ein Gewerbe angemeldet hat..
• Achten Sie darauf, dass der Händler Ihnen keine unverkäuflichen Reste liegen lässt. Thema Rosinenpickerei. Unseriöse Händler nehmen die Fahrzeuge mit und lassen den Rest bei Ihnen zurück. Ganz beliebt ist, eine eventuell vorhandene Modellbahnanlage stehen zu lassen. Als seriöser Händler erlebt man das leider immer wieder. Auch wenn die Anlage noch so schön gestaltet ist, ist die Chance einen Käufer dafür zu finden, ist nur sehr gering. Sie haben dann die Arbeit mit dem Abbau.
• Wenn Sie ein erstes Angebot von einem Händler bekommen, werden Sie eventuell enttäuscht sein. Bedenken Sie bei Ihren Preisvorstellungen aber bitte, dass ein Händler seine Betriebsausgaben, Kosten für den Weiterverkauf und leider auch Steuern berücksichtigen muss.
• Bei einer ersten Kontaktaufnahme kann es hilfreich sein, dem Händler ein paar Fotos zu schicken. Dadurch kann der Händler einen ersten Eindruck gewinnen.